Wenn der Körper auf Alarm schaltet

Erinnern Sie sich an Momente, in denen Sie so wütend oder schockiert waren, dass Ihr Körper zu zittern begann oder Sie eine starke Anspannung spürten? Das kann bei öffentlichen Auftritten, Konflikten, dem Verlust eines geliebten Menschen, einem Arbeitsplatzwechsel, Umzug, Autounfällen, Körperverletzungen oder auch durch den alltäglichen Stress passieren.

In solchen Momenten wird das sympathische Nervensystem aktiviert, wodurch Ihr Körper in einen sogenannten „Kampf-oder-Flucht“-Modus versetzt wird. Das autonome Nervensystem, das wir nicht bewusst steuern können, löst eine Kettenreaktion neurophysiologischer Veränderungen aus, die den ganzen Körper auf eine potenziell gefährliche Situation vorbereiten. Unter anderem werden grosse Energiemengen in den mobilisierenden Muskeln der Beine und des Rumpfes umverteilt, die sich daraufhin intensiv anspannen.

Zittern als natürliche Heilreaktion

Ist die bedrohliche Situation vorüber, kehrt der Körper normalerweise in einen Zustand der Balance zurück – eine Art natürliche Heilung. Dieser Mechanismus wird als Tremor bezeichnet und zeigt sich durch Zittern eines Teils oder des gesamten Körpers.

Alle Tiere nutzen diesen Mechanismus, doch wir Menschen haben uns kulturell angewöhnt, ihn als Zeichen von „Schwäche“ zu unterdrücken. Dadurch bleibt überschüssige Energie in den Muskeln und das sympathische Nervensystem bleibt überaktiv. Dies kann zu einer Reihe von körperlichen Beschwerden führen, wie verspannten Schultern, Nacken, Rücken oder Kiefer, Energiemangel, einer schlechten Haltung sowie mentalen und emotionalen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen oder übermässigen Sorgen.